Der im Jahre 1924 gegründete Reit- und Fahrverein gehört mit zu den ältesten und größten fränkischen Reitvereinen. Die zentrale Lage mit kurzen Wegen nach Hessen und Baden-Württemberg zog schon in den 30er Jahren Reiter aus den benachbarten Bundesländern an. 1932 fand das erste Turnier mit überregionaler Bedeutung statt. Der zweite Weltkrieg unterbrach die Entwicklung des Vereins vorerst.

1948 konnte der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden. Zunächst stellte der Besitzer des Gestüts „Zehntberghof“ dem Verein unter Vorsitz von Karl Schirmer, technischem Leiter  Wilhelm Stollberger und Organisator Bernhard Wehr, einen kleinen Platz auf seinem Gelände zur Verfügung.  

Die Gemeinde stellte dem Reitverein das Gelände auf dem Spielberg zur Errichtung einer Reitanlage zur Verfügung. Während der Arbeiten fand am 1. Mai 1950 das Turnier auf dem Zehntberg statt. 

Die Reiter mit unserer damaligen Standarte, die noch ein Wimpel war

Im Jahre 1952 fand auf dem fertiggestellten, neuen Platz das erste Pfingstturnier unter Eduard Hurth statt. 
Dieses Pfingstturnier findet seitdem im zweijährigen Turnus statt.

Festzug hinauf zum Spielberg in der heutigen Alten Würzburger Straße anlässlich des Turnieres

Erstmals in der Presse richtig beworben wurde das zweite Remlinger Pfingstturnier im Jahre 1954. Das Flugblatt enthielt zum Beispiel folgende rührende Wegbeschreibung: „Der Turnierplatz liegt auf dem herrlichen, mit Bäumen umringten Spielberg, mit schönem Ausblick zum Spessart, wo selbst unsere Vorfahren schon manchen Kampf ausfochten.“ 
In diesem Jahr feierte der Verein auch sein 30-jähriges Bestehen. Sogar im Rundfunk wurde davon berichtet. 
Acht Vereine mit 72 Pferden nahmen teil. Disziplinen waren z.B. das Jagdspringen der Klasse A, das Paarspringen. 
Eine besonders spektakuläre Disziplin und heute kaum noch vorstellbar, war das Feuerringspringen. Ebenso gab es eine Gehorsamsprüfung in der sich ein Pferd hinlegen mußte und dann von einem anderen Pferd mit Reiter übersprungen wurde. Heute als Turnierdisziplin nicht mehr denkbar. 

1956 weihte der Verein seine neue Standarte ein. 
In diesem Jahr nahmen bereits 12 Vereine und 86 Pferde am Pfingstturnier teil. Der 6er-Zug von Helmut Wehr und Erich Schwab war die Attraktion.

Festzug des Pfingstturniers, mit der Standarte Helmut Wehr, geführt wird die Gruppe von Heinz Ehlert

In den Turnierjahren 1958 und 1960 stieg die Zahl der teilnehmenden Vereine auf 13 mit 123 Pferden an.

Auf dieser Abbildung sieht man, dass sich bereits seit jeher alles um die Pferde dreht

1962 erwartete der neue 1. Vorsitzende Dr. Hermann Barthel 18 Vereine zum Pfingstturnier. Das neue Vereinsheim mit Ehrentribüne wurde eingeweiht.   

Das erste Verbandsturnier unseres Vereins fand im Jahr 1964 statt. Ebenfalls wurde das 40jährige Bestehen des Reitvereins gefeiert.

31 Vereine lockte das Pfingstturnier 1966 nach Remlingen. In diesem Jahr konnte der Reitverein bereits zum zweiten Mal die Wanderstandarte in Euerbach gewinnen und Bernd Stollberger wurde Bayerischer Meister der Junioren in der Vielseitigkeit in Erlangen. 

1967 war ein arbeitsreiches Jahr. Die Reithalle, in deren Gesamtkomplex das neue Reiterheim integriert ist, wurde errichtet. Rechtzeitig zum fränkischen Verbandsturnier, zugleich Austragung der fränkischen Meisterschaften, war die Reithalle fertiggestellt. 22 Vereine mit 93 Pferden nahmen teil. 

Beim traditionellen Pfingstturnier im Jahr 1968 gab es erstmals eine Springprüfung der Klasse M. 46 Vereine mit 250 Pferden nahmen teil. Das Remlinger Pfingstturnier zieht inzwischen Reiter aus ganz Süddeutschland an.

Auch das Jagdreiten ist in Remlingen beliebt.

Remlinger Reiter beim Umtrunk bei einer Jagd in Remlingen 1968

1972 fand das 12. Pfingstturnier mit Austragung der Bayerischen Meisterschaften der Junioren statt. 425 Pferde aus 78 Vereinen waren am Start.

1974 beim Jubiläumspfingstturnier war erstmals eine Springprüfung der Klasse SA ausgeschrieben. 

Bis 1980 steigerte sich die Besucherzahl auf einen Rekord von 11.000. Erstmals gab es eine mit 5.000 DM dotierte Springprüfung der Klasse S Kat. A/B.

Zum Pfingstturnier 1982 präsentierte sich die erweiterte Anlage mit zwei neuen Dressurplätzen und einem vergrößerten Springplatz. Beim Mächtigkeitsspringen gab es einen spektakulären Sprung von Bernhard Wehr, der zu heißen Diskussionen führte…

Fehler oder kein Fehler?

Im Jahr 1988 fand das 20. Pfingstturnier statt. Inzwischen hatte sich die Teilnehmerzahl auf 620 Pferde aus 99 Vereinen gesteigert. Es fanden 51 Prüfungen mit 2.100 Starts statt. Damit hatte sich Remlingen zum größten fränkischen Turnierveranstalter qualifiziert.

Ein ereignisreiches Jahr war 1992. Für das 22. Pfingstreitturnier mit Mercedes-Verlosung wurden über 600 Pferde genannt. Das neue Dressurviereck stand erstmals zur Verfügung. Außerdem fand ein Hallenreitturnier mit Jump & Drive und erstmals einem Nachtspringen statt. Dem schlossen sich eine Schleppjagd und ein Sternritt.

1993 konnte der Verein die Bayerische Meisterschaft der Senioren nach Remlingen holen.

Das 23. Pfingstreitturnier wird als Mammutturnier in die Geschichte des Vereins eingehen. Im Jubiläumsjahr zum 70jährigen Bestehen des Vereins waren 780 Pferde gemeldet. 

1999: Im Jahr des 75jährigen Bestehens fanden neben den Bayerischen Meisterschaften der Junioren auch ein Fahrturnier statt.

zusammengestellt von Stefanie Mischitz-Wolf, überarbeitet von Silke Wiesmann